«Montagsfragen» mit Malin Widén vom Cartoonmuseum Basel

Malin Widén ist Kunstvermittlerin im Cartoonmuseum Basel und freischaffende Illustratorin. Sie arbeitet im Bereich Bilderbuch und in der freien Zeichnung. Im Cartoonmuseum gibt sie Workshops und macht Führungen unter anderem auch für Schulklassen.

Im Gespräch mit Agendabasel erzählt sie von ihrem abwechslungsreichen Arbeitsalltag und verrät, warum man das Cartoonmuseum unbedingt besuchen sollte.

(Bilder: © Cartoonmuseum Basel, «Richard McGuire. Then and There, Here and Now», 2024
Fotos: Derek Li Wan Po)

An was arbeitest du gerade?

Ich arbeite an einem Workshop für Schulklassen der Sekundarstufe I und II. «Let`s Science» ist ein Workshop, der sich mit dem Zusammenspiel von Kunst und Wissenschaft beschäftigt. Es handelt sich um eine Zusammenarbeit mit der IBSA Foundation für wissenschaftliche Forschung. Ich arbeite mit dem Physiker Ali Latif-Shushtari zusammen, der auch als Komponist tätig ist. Wir erforschen Werke der Ausstellung von Richard McGuire aus wissenschaftlicher und künstlerischer Perspektive.

Was macht dir an deiner Arbeit am meisten Spass?

In meiner Arbeit im Museum habe ich durch die vielen Ausstellungen die Möglichkeit, mich mit verschiedenen Künstler:innen auseinanderzusetzen. Und ich kann meine Faszination und die Vielfalt der narrativen Kunst weitergeben. Die Welt des Comics ist sehr viel mehr, als viele denken. Der Comic kann gesellschaftliche Themen verhandeln und setzt sich mit aktuellem Geschehen auseinander. Dieses Wissen weiterzugeben, ist eine Bereicherung für mich.

Auch das Arbeiten mit dem Publikum gefällt mir sehr, bei unseren Workshops haben die Teilnehmenden immer die Möglichkeit, zu zeichnen oder etwas zu gestalten. Die Führungen für Schulklassen gestalten wir interaktiv, sodass die Schüler:innen in der Ausstellung selber zu Wort kommen oder zeichnen können.         

Was muss man an deinem Arbeitsort unbedingt sehen / ausprobieren?

Ich finde, man muss unbedingt einen unserer Workshops besuchen, wo aktiv gestaltet und gezeichnet wird. Zum Beispiel den Cartoonsonntag «Zeitmaschine» am 20. Oktober 2024. Ich glaube, dass das Zeichnen und Gestalten den Blick auf die vielfältige Welt der Comics schärft.

Ebenfalls sehr empfehlenswert ist die Mittwochsführung «Klangzeichnungen» am 18. September 2024 mit der Kuratorin Anette Gehrig und dem Urban-Art-Künstler Tarek Abu Hageb zur Ausstellung von Richard McGuire und der Verbindung von Illustration und Klang.

Bist du selbst auch kreativ tätig, wenn ja, was machst du?

Ich habe Illustration in Luzern studiert und arbeite als freischaffende Illustratorin und Zeichnerin. In letzter Zeit war ich vor allem im Bereich Bilderbuch und Kinderbuch tätig und interessiere mich sehr für das Thema zeichnerische Forschung, was auch der Schwerpunkt meiner Masterarbeit war.

Es geht darum, zeichnen als Forschungsmethode zu nutzen und zu fragen, wie das Zeichnen in der Schule als Lern- oder Forschungsmethode benutzt werden kann.

Was liest du gerade?

Ich lese «Der Pilz am Ende der Welt» von der Anthropologin Anna Lowenhaupt Tsing. Es geht um den Pilz Matsutake und dessen Verbreitung. Und es erzählt Geschichten von Pilzsammler:innen und von Menschen, die mit diesem Pilz handeln.

Hast du einen speziellen Lieblingsort in Basel?

Ich bin in der Nähe von Zürich aufgewachsen und habe elf Jahre in Luzern gelebt. Ich erlebe Basel als sehr grüne Stadt, mit schönen Parks und Gärten. Die Merian Gärten gefallen mir, sie gehören zu meinen Lieblingsorten sowie auch der Botanische Garten.