«Montagsfragen» mit Madeleine Lüthi von der Vera Oeri-Bibliothek der Musik-Akademie Basel

Madeleine Lüthi ist Musikbibliothekarin in der Vera Oeri-Bibliothek auf dem Campus der Musik-Akademie Basel. Die Vera Oeri-Bibliothek ist die grösste Musikaliensammlung der Schweiz. Von Noten, Tonträgern, musikspezifischen Büchern, Unterrichtsliteratur bis hin zu Kinderbüchern gibt es hier
alles für Musikinteressierte. Madeleine Lüthi ist unter anderem für bibliothekarische Arbeiten verantwortlich, sie kuratiert aber auch die Veranstaltungen, die in der Bibliothek stattfinden und ist zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit. Im Gespräch mit Agenda Basel erzählt sie von ihrem abwechslungsreichen Arbeitsalltag.

An was arbeiten Sie gerade?

Zurzeit bin ich mit der Organisation der Veranstaltungsreihe «Literatur & Musik» beschäftigt. Autor:innen und Musiker:innen gestalten klingende Lesungen bei uns in der Bibliothek.
Am 21. November 2024 rückt die Autorin Verena Naegele die vergessene Schweizer Komponistin Martha von Castelberg (1892-1971) in den Fokus, begleitet von der Pianistin Hanna Syrneva und der Sopranistin Mariana Piuzana.

Und am 23. Januar 2025 freuen wir uns auf die literarisch-musikalische Performance von der Autorin Ariane Koch und Musikerin Nadja Zela und ihrem aktuellen Programm «Kranke Hunde».

Weiter unterrichte ich gerade einzelne Lehrveranstaltungen für Musik-Studierende, die jeweils jetzt im Herbstsemester stattfinden.

Zudem bin ich zuständig für einen Teilbestand der Bibliothek und halte Ausschau nach Neuerscheinungen besonders für didaktisches Material für den schulischen und instrumentalen Musik-Unterricht.

Nennen Sie drei Dinge, die für Ihre Arbeit typisch sind.

Das Suchen & Finden: Den Bibliotheksbenutzenden bei der Recherche von Musikalien helfen; ob Kinder, Studierende, Musiker:innen, ganze Orchester und Chöre, schweizweit oder international, jede Anfrage ist individuell.

Die Medien: Die Arbeit mit unterschiedlichen Medien; ob antike Notendrucke, grossformatige Dirigierpartituren, kleinformatige Taschenpartituren, dicke Mappen, E-Noten oder klingende Kinderbücher. Der Bibliotheksbestand bietet ein breites Spektrum, inklusive Überraschungen und Fundstücken.

Die Vermittlung: Veranstaltungen, Ausstellungen, Konzerte kuratieren und organisieren, Praktikant:innen begleiten, Führungen und Kurse geben. In der Musikbibliothek bestehen dazu mannigfaltige Anknüpfungspunkte und Schnittstellen.

Was schätzen Sie an Ihrer Arbeit ganz besonders?

Ganz besonders schätze ich das musikalisch-kreative Umfeld und den damit verbundenen Austausch im Team, mit Kolleg:innen auf dem Campus und Bibliotheksbenutzenden. Ebenfalls schätze ich den vielfältigen und abwechslungsreichen Arbeitsalltag.

Sind Sie selbst auch kreativ tätig, wenn ja, was machen Sie?

Ja, ich habe Kunst & Vermittlung studiert und bin künstlerisch im Bereich der Druckgrafik tätig. Neben meinem Interesse für Musik (Querflöte & Gitarre) stelle ich Keramik her.

Gibt es in Basel einen ganz besonderen Ort für Sie?

Der Botanische Garten. Mitten in der Stadt und bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Auch kulturell hat Basel sehr viel zu bieten.

Was lesen Sie gerade?

Ich lese momentan Romane von japanischen Autor:innen. Besonders gefallen mir die Kriminalromane von Seishi Yokomizo, da man verpackt in spannenden Geschichten viel über die japanische Kultur erfährt.