«Montagsfragen» mit Laurence Felber - Mitglied von Station Circus

Laurence Felber ist selbstständige Zirkusartistin und Grafikerin. Sie arbeitet projektbasiert in verschiedenen Konstellationen, im Kollektiv, im Duo und auch solo. Für Station Circus übernimmt sie unter anderem das, was für die Kommunikation anfällt. Sie kümmert sich um den Newsletter, die Gestaltung der Drucksachen und der Website und betreut Social Media. Gleichzeitig ist sie wie alle Mitglieder des Vereins für die Pflege des Platzes, die Betreuung der Gastspiele und Künstler:innen, für den Einlass und für die Bar während den Veranstaltungen verantwortlich.

Im Gespräch mit Agendabasel erzählt Laurence von ihren Tätigkeiten und von den Berührungspunkten, die immer wieder entstehen.

An was arbeitest du gerade?

Ich schreibe den aktuellen Newsletter und bereite die Drucksachen für die zweite Saisonhälfte vor. Vor Ort sind wir an der Vorbereitung und Koordination unserer kommenden Gastspiele. Anfang August zeigt die Abschlussklasse der Accademia Dimitri ihre Arbeiten und danach haben wir den Zirkus Chnopf bei uns zu Gast.

Nenne drei Dinge, die für deine Arbeit typisch sind!

Vergänglichkeit: Es gibt immer einen Entwurfsmoment, sei das auf der Bühne, auf dem Papier oder auf dem Bildschirm. Es entstehen Varianten, die dann wieder sterben und vielleicht irgendwann wiederkommen.

Abtauchen: Ich arbeite projektbezogen und das bedingt, dass ich immer wieder für ein Projekt abtauche und mich vollkommen auf etwas fokussiere. Dann tauche ich wieder auf und widme mich wieder etwas anderem.

Visualität: Sei es auf der Bühne, auf dem Papier oder auf dem Bildschirm, in meiner Arbeit gibt es immer etwas zu sehen.

Was erträgst du in Basel nur mit Humor?

Das Basel Tattoo. Das ist Geschmackssache, das ist mir klar. Aber es entsteht eine Stimmung, die einer sehr spezifischen Bubble entspricht und meine ist es nicht unbedingt.

Was muss man an deinem Arbeitsort unbedingt sehen / ausprobieren?

Natürlich unsere kommenden Veranstaltungen. Ich glaube auch, dass viele Leute nicht wissen, dass es Station Circus noch gibt, seit wir vor vier Jahren umgezogen sind. Darum lohnt sich ein Besuch bei uns auf jeden Fall. Ausprobieren sollte man unbedingt unsere Crêpe mit Tomate, Käse und Harissa. Unsere Bar und Crêperie ist jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn geöffnet.

Gibt es etwas, was du in Basel vermisst?

Das ist schwierig. Ich finde, Basel hat sehr viel zu bieten, für ganz unterschiedliche Bedürfnisse. Aber als ich heute aufgewacht bin, da habe ich mir das Meer nach Basel gewünscht.

Was liest du gerade?

«Why we matter» von Emilia Roig. Die Autorin ist eine Person of Colour und erzählt in ihrem autobiografischem Werk, wie sie aufgewachsen ist. Das Buch erzählt, wie unsere Welt gebaut ist und wie sie auch anders sein könnte. Es zeigt den Lesenden die Brillen, durch die wir schauen und wie es anders sein könnte, wenn wir sie abnehmen würden. Es ist ein sehr dichtes und gutes Buch.

Was ist das Schönste an deinem Beruf?

Ich erlebe immer wieder das Jetzt. Gerade die Bühne hat viel mit dem Jetzt zu tun. Man weiss nicht, wer kommt und wer was dabeihat, man steht auf der Bühne und ist jedes Mal mit einem neuen Publikum konfrontiert.

In der Grafik gibt es dieses Jetzt auch, aber in der Regel bin ich dann nicht anwesend. Ich gebe das Produkt ab und es ist allein und muss funktionieren.

Was mir auch sehr gefällt, ist der Austausch mit den Menschen, den meine Arbeit mit sich bringt. Ich mag die Abwechslung zwischen intensiver Zusammenarbeit beim Konzipieren von Projekten und dem Arbeiten für mich am Bildschirm. Mir sagt es sehr zu, dass ich meine eigene Chefin bin und mir meinen Arbeitsalltag selbst einteilen kann. Auch wenn es herausfordernd ist.