Montagsfragen: Maria Marggraf – PR, digitale Kommunikation und literarische Stadtführerin – LITERATURSPUR

Orte sprechen anders zu uns, sobald wir ihre Geschichte und Geschichten kennen, heisst es bei LITERATURSPUR. Seit 2004 bereichert die Initiative die Kulturszene durch die Verbindung von Literatur und Erlebnis. Die literarischen Spaziergänge laden die Teilnehmenden ein, in die literarische Geschichte der Stadt oder der Gegend einzutauchen, während sie durch die Schauplätze schlendern. Auf den Spuren von Autor:innen werden ihre Lebensumstände und Wirkungsstätten vorgestellt und mit Textpassagen illustriert, doch auch Ausstellungen, Tagesausflüge und Lesezirkel sind Teil des umfangreichen Angebots. Im September findet die Lesereihe «Climate Fiction» statt, die Literatur rund um die Klimakrise zum Thema macht und ihre Autor:innen mit spannenden Lesungen und Publikumsdiskussionen nach Basel bringt.

Was sind Deine wichtigsten Arbeitsinstrumente?
Mein PC, Bücher und – als literarische Stadtführerin – gutes Schuhwerk und mein portabler Lautsprecher.

Was liest Du gerade?
Ich lese «Der Mann mit den Facettenaugen», einen Roman von dem taiwanischen Autor Wu Ming-Yi. Wu gelingt es, magische Welten, die Mythen der indigenen Bevölkerungsgruppen und die harte Realität des Klimawandels zu einer packenden Erzählung zu verweben. Ein Buch, wie ich selten eines gelesen habe.

Wenn Du die Gelegenheit hättest, für 5 Minuten im TV oder auf Youtube aufzutreten: Über welches Thema würdest Du sprechen oder ein Video drehen?
Oh, da gibt es tatsächlich einige Themen, über die ich gerne einmal reden würde. Ein Herzensanliegen, das mich in letzter Zeit besonders umtreibt, ist das Klima. Gerne würde ich mehr Menschen dazu inspirieren, umsichtiger mit unserer Mitwelt umzugehen.

Was erträgst Du in Basel nur mit Humor?
Den ganzen Müll, der nach dem Wochenende immer am Rhein- und Wiesenufer herumliegt. Da mache ich auch gerne eine vergnügliche Sammelaktion daraus. Obwohl das eigentlich gar nicht lustig ist. 

Welche Person aus dem Kultursektor – lokal, national oder global – beeindruckt Dich?
Da gibt es tatsächlich viele Personen, deren unermüdliches Engagement für die Kultur ich sehr bewundere. Spontan muss ich an Jewhenija Lopata denken. Sie leitet das Literaturprojekt Meridian Czernowitz in der Ukraine. Was sie als so junge Person insbesondere in den letzten Kriegsjahren geleistet hat, wie sie sich nicht unterkriegen lässt und sich immer weiter für Autor:innen einsetzt, ist einfach grossartig.